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Vortrag | Kontinuit?t: Vergangenheit als Argument in der europ?ischen Rechtstradition – das Herstellen von Kontinuit?t zur Gestaltung der Zukunft

31.05.2023 | 16:15 - 17:45

Im Rahmen der Ringvorlesung "Was kommt? Projekte, Renaissancen, Latenzen"

Kontinuit?t: Vergangenheit als Argument in der europ?ischen Rechtstradition – das Herstellen von Kontinuit?t zur Gestaltung der Zukunft

Vortrag von Prof. Dr. Cosima M?ller (Fachbereich Rechtswissenschaft, Lehrstuhl für Bürgerliches und R?misches Recht, Freie Universit?t Berlin) und Prof. Dr. Andreas Thier (Rechtswissenschaftliche Fakult?t, Lehrstuhl für Rechtsgeschichte, Kirchenrecht, Rechtstheorie und Privatrecht, Universit?t Zürich)


?Der Mensch als weltoffenes Wesen, gen?tigt, sein Leben zu führen“, schreibt Reinhart Koselleck, ?bleibt auf Zukunftssicht verwiesen, um existieren zu k?nnen. Die empirische Unerfahrbarkeit seiner Zukunft mu? er, um handeln zu k?nnen, einplanen. Er mu? sie, ob zutreffend oder nicht, voraussehen.“ (Zeitschichten, S. 205).

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und angesichts anhaltender globaler Krisen, erscheint eine Frage umso brisanter: Was kommt? Was muss neu gemacht und gedacht werden, was sollte wiederkehren, was liegt in der Luft? Zukunftsentwürfe haben die geisteswissenschaftliche Forschung in den vergangenen Dekaden immer wieder besch?ftigt, und das Begriffsfeld, das sich diesbezüglich aufspannt, ist h?chst divers: Projekte und Projektionen, Vorhersagen und Modellierungen, Nostalgien und Utopien, Revolutionen und Sukzessionen, Zeitideologien und Bew?ltigungsstrategien, Unsicherheitsmanagement und Prognostiken – um nur einige Ans?tze zum Umgang mit dem Ungewissen und zur Gestaltung des Erwarteten zu nennen.

Als ein Format, das die geisteswissenschaftlichen F?cher der Freien Universit?t und der Universit?t Zürich zusammenbringt, verfolgt die Ringvorlesung eine doppelte Frageperspektive. Zum einen: Wie wurde Zukunft auf unterschiedlichen Gebieten und zu unterschiedlichen Zeiten entworfen? Zum anderen: Was liegt in den Geisteswissenschaften selbst aktuell in der Luft? Welche gro?en Themen zeigen sich am Horizont, was kommt zurück? Wohin gehen die Geisteswissenschaften in diesem Moment von Unsicherheit und Verunsicherung? Drei gro?e Felder kommen für beide Perspektiven in den Blick: Unter dem Stichwort ?Projekte“ geht es um Prozesse des Entwerfens, Ersinnens und ?berzeugens und ihre jeweiligen Bedingungen. ?Renaissancen“ verweisen darauf, dass es kaum je nur das radikal Neue ist, mit dem Zukunft gemacht wird. Die Zeitschichten, die Zukunft bindet, sind hier zu ergründen. Und schlie?lich sind unter dem Stichwort ?Latenzen“ unmerkliche Entwicklungen, Tendenzen und ?Temperatur?nderungen“ zu bedenken.

Zeit & Ort

31.05.2023 | 16:15 - 17:45

H?rsaal 1b, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin